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Alles smart oder was?

Beitrag von: Claudia von Junker und Bigato, dot.communications

„Home Smart Home“ statt „Home Sweet Home“? Auf der Fachkonferenz media meets Smart Home wurden diese Woche in München aktuelle Entwicklungen rund um das intelligente Zuhause und Schnittstellen zwischen der Medienbranche und anderen Bereichen diskutiert.

Das smarte Zuhause ist längst nicht mehr nur der Kühlschrank, der die Milch automatisch nachbestellt oder das Licht, das sich per App steuern lässt. Vor allem der „Trend zum Smartspeaker gibt dem vernetzten Zuhause gerade ordentlich Rückenwind“, so Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, in seinem Grußwort. Das bestätigen auch die Zahlen von Mücke, Sturm & Company: 60 Prozent der Deutschen sind bereits Smart Home Nutzer. Zwar sind nur 15 Prozent Heavy User mit mehr als sechs smarten Produkten im Haushalt, aber eines ist sehr deutlich: Der Entertainment-Bereich mit Fernsehern, digitalen Assistenten, Musikanlagen oder Spielekonsolen liegt als treibendes Segment ganz weit vorne.

Was heißt das für uns, die „irgendwas mit Medien machen“? Neue Konzepte sind gefragt, in deren Mittelpunkt die Vernetzung steht! Laut Trend- und Zukunftsforscherin Christiane Varga werden sich Medienhäuser künftig „nicht mehr nur über ihre Inhalte definieren, sondern über die Netzstruktur, die sie anbieten“. Denn die Medien der Zukunft sind genau da, wo man sie gerade braucht. Der ubiquitäre Begleiter, der den Menschen als Sensor erkennt und individuelle Mediennutzung auf die momentanen Bedürfnisse anbietet, ist das, worauf sich Medienschaffende laut Datenfreunde-Geschäftsführer Marco Maas, einstellen müssen: #peebreakingnews für die zwei Minuten auf dem stillen Örtchen.

Lokale News via Glühbirne? Das ist keine abgefahrene Zukunftsvision, sondern in Schleswig -Holstein bereits Realität. Wenn auch als Pilotprojekt. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag erforscht im Rahmen des Projekts „Ambient News“ wie sich maßgeschneiderter, digitaler Journalismus und das Internet of Things zusammenbringen lassen. Statt der üblichen Push-Notifications, die eigentlich nur Lesestress auslösen, werden über ein Dutzend Haushalte mit personalisierten Lokalnachrichten über Bildschirme und LED-Glühbirnen versorgt. Die smarten Geräte signalisieren beispielsweise per Farbkonzept, welche Informationen relevant und besonders wichtig sind und welche nicht. Die Idee dahinter: Digital detox nach dem Prinzip „less is more“.

What’s next? Eins ist sicher: Es bleibt spannend…

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